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Die Ausstellung in der Galerie Vincenz Sala ist schon wieder vorbei.
Bei der gut besuchten Eröffnung las Thomas Kapielski vorab aus seinem noch unveröffentlichten Roman Je dickens, destojewski! - Ein Volumenroman. Dieser "Volumenroman" ist für den August 2014 bei Suhrkamp angekündigt.
Die edition Ä zu Gast bei Vincenz Sala, Berlin
Der Vertrieb der edition Ä erfolgt ausschließlich über das Internet und persönliche Kontakte. Um die Originale dennoch besichtigen zu können, hat die Galerie Vincenz Sala die edition Ä eingeladen, ihre Produktionen der letzten zwei Jahre in den Räumen der Galerie vorzustellen. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese Möglichkeit. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 17. Januar 2014 um 20 Uhr statt. Die Ausstellung läuft bis zum 1. Februar 2014.
Vincenz Sala, Helmstedter Str. 8, 10717 Berlin, www.vsala.com Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 18 -21 Uhr, Samstags 15- 18 Uhr
Publikationen
Zwei Publikationen sind erschienen, in denen die Editionen von Thomas Kapielski präsentiert werden. 1.) Der Katalog zu der im Rahmen der Polnischen Biennale in Szczecin realisierten Ausstellung Wunderkammer, die inzwischen auch in Berlin zu sehen war. 2.) in Freibord, Zeitschrift für Literatur und Kunst, Nr. 157/158, herausgegeben von Gerhard Jaschke, S. 20-25.
21. Februar 2013 Foto
Das "Amtsiegel von Ludwig XIV." in der Ausstellung "Wunderkammer" in Stettin. Ein Schnappschuss während der Eröffnungsansprachen. Hinter dem "Sceau Royal" wundert sich Helmut Höge, der eine Besprechung der Ausstellung für die taz geschrieben hat: "Der Kosmos in einer Wunderkammer", (taz vom 05.10.2012). Hinter Höge an der Wand die "Kunst-Moden" von Kapielski. Ausstellung: Wunderkammer in Stettin und Berlin
Die drei Editionen von Thomas Kapielski bei der edition Ä, Kammerton Ä, Das Amtsiegel von Ludwig XIV. "Le Sceau Royal" und Kunst-Moden / Art Fashions werden in der internationalen Kunstaustellung Wunderkammer gezeigt. Die Ausstellung wird zunächst in Stettin vom 13.09. bis zum 12.10.2012 und dann in Berlin vom 18.01. bis zum 07.02.2013 zu sehen sein.
An der Ausstellung nehmen 12 KünstlerInnen aus Deutschland (Matias Bechthold, Juliane Duda, Tobias Hauser, Katrin Hoffert, Thomas Kapielski, Andreas A. Koch, Ingeborg Lockemann & Elke Mohr, Gerd Rohling, Thomas Sturm, Detlef Waschkau, Georg Zey) sowie 11 KünstlerInnen aus Polen (Olaf Brzeski, Danuta Dąbrowska, Maciej Kurak i Max Skorwider – „Galeria Niewielka”, Kamil Kuskowski, Artur Malewski, Agata Michowska, Aleksandra Ska, Łukasz Skąpski, Waldemar Wojciechowski, Agata Zbylut) teil.
Kuratorenteam: Peter Funken (Berlin), Agata Zbylut und Izabela Jadach (Stettin).
10. September 2012 Thomas Kapielski: Kammerton Ä
In einer Kladde für beiläufige Ideen notierte Thomas Kapielski 1995 das Projekt:
„Stimmgabel (bissel dran rumfeilen): Kammerton ä“
Seit der Veröffentlichung dieser Idee in Nach Einbruch der Nüchternheit (Werkkatalog 1979 bis 1996, hrsg.von Thomas Kapielski und Michael Glasmeier, Wiens Verlag, Berlin 1996, o. P.) wissen wir davon. Jetzt endlich, nach Jahren der Reifung und des stillen Nachklangs wurde das Projekt durch die edition Ä in Zusammenarbeit mit dem Künstler realisiert. Eine verstimmte Stimmgabel, so Kapielski, auf deren Basis man ein ganzes Instrument stimmen könnte, zum Beispiel „ein unwohl temperiertes Klavier“. Ein Prototyp dieser Edition war bereits 2011 in den Einzelausstellungen vonThomas Kapielski Sezessionistische Heizkörperverkleidungen in der Kunsthalle Göppingen (6. 3. - 8. 5. 2011) und De Dingsbums non est disputandum in der Städtischen Galerie Delmenhorst (1. 6. - 4. 9. 2011) zu sehen. Der Prototyp ist in dem zu diesen Ausstellungen erschienenen Kunstkatalog auf den Seiten 26 (mit Text von T.K.), 168 und 174 abgebildet. Thomas Kapielski: Amtsiegel Ludwig XIV. "Le Sceau Royal"
Das Original von 1985 ist nur durch ein Foto und den nachfolgenden Text von Kapielski aus jener Zeit dokumentiert. Aus im Text beschriebenen Gründen ist es seitdem verschollen. "Eine sehr praktische Lösung des Kunst-Leben-Dualismus fand ich einst beim Kartoffelstampfen. Ich hatte mich zuvor mit der Auseinandersetzung zw. Prinz Eugen de Savoyen und Ludwig XIV. befaßt, als mir über den Quetschkartoffeln auffiel, daß man meinen Stampfer, am Stampfteil, mit14 großen ‚L‘s ausgestattet hatte. Ich recherchierte. Der Verfall aristokratischer Werte im nachrevolutionären Europa, sowie die Tendenz zur fortschreitenden Miniaturisierung profaner Gerätschaften, hatte dazu geführt, daß wir ohne eszu bemerken – das Amtsiegel Ludwig XIV. für einen Kartoffelstampfer hielten. Ein ‚o je: trouvé‘-Vorfall entriß die Metamorphose dem historischen Vergessen, – denn das Amtsiegel war nach 1789 zum Kartoffelstampfer geworden und der ursprüngliche Bedeutungszusammenhang in Vergessenheit geraten. Das zufällige Zusammentreffen zweier historischer Ereignisse – die französische Revolution und die Heimischwerdung der Kartoffel im 18. Jahrhundert in Europa – trugen zum Erhalt des Gerätes bei, welches in Aussehen und Gestaltung weitgehend unverändert blieb. Ich schuf mir einen Haushaltsgegenstand mit zwei Funktionen: Auf Ausstellungen diente er mir als künstlerisches Objekt mit einem seinem Werte angemessenen Preis – daheim diente er weiterhin als Kartoffelstampfer und brauchte nicht aufwendig gelagert werden (die ‚Totzeit‘ entfiel)." Text aus: Einfaltspinsel = Ausfallspinsel, Berlin/Lütjensee 1986/87 Thomas Kapielski: Kunst-Moden und Art Fashions
Die beiden Kleiderbügel haben bei Kapielski eine längere Vorgeschichte. 1984 entstand eine Arbeit aus zwei Kleiderbügeln, sieben Briefmarken und dem Titel „Postromanisch, Postgotisch, Postseriell“. Dann gab es eine veränderte und erweiterte Fassung, ohne Briefmarken aber mit vier Kleiderbügeln und dem Titel „komisch, modern, romanisch, gotisch“. Ein Druckfehler änderte dann den Titel in "komisch, modern, romantisch, gotisch". Der neue, umgedrehte Kleiderbügel stand damals, ohne „Postquatsch“, für die Moderne. Diese zweite, in der Galerie Hundertmark 1993 in Köln ausgestellte Version ist verschollen. Auf die Wiederauflage dieser zweiten Version angesprochen, entwickelte Kapielski für die edition Ä stattdessen eine neue Arbeit mit einem neuen Titel, der im Plural die früheren Periodisierungen der Kunstgeschichte saldiert und egalisiert. Es gibt komische Gotik und gotische Komik, es gibt romanische Serialität und moderne Modernen, und es gibt, ganz postkomisch, Kunst.
Abbildung aus: Nach Einbruch der Nüchternheit, Werkkatalog 1979 bis 1996, hrsg. von Thomas Kapielski und Michael Glasmeier, Valentin-Musäum im Isartor und Wiens Verlag, Berlin 1996, o. P.
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